Setting yourself up to fail
Seit einiger Zeit untersuche ich im Fluss des Lebens meine Muster mir zu verdeutlichen und in mir wirken zu spüren. Und beobachte in meinem Feld wie sich Muster in anderen ausleben.
Erstmal merke ich, wie gut es tut die eigenen Muster zu bedienen. In ihnen funktioniere ich super, so wie ich es gelernt habe! In ihnen steck ja auch eine Kraft, ein Talent, eine Fähigkeit - so wie in manchen Würmchen auch ein Schmetterling steckt.
Was ist es denn,
das diesen metaphorischen Schmetterling
werden lässt?
Aber erstmal stehen mir meine Muster dienend im Weg. Ich bediene sie blind und manövriere mich so durchs Leben. Ich frage mich wohl, warum mir manches nicht so gelingt, oder warum dieser Mensch jetzt gerade so reagierte auf das, was ich gerade gesagt oder getan hab… Aber die Hintergründe bleiben mir verschwommen im Dunklen.
Das was ich aber habe ist der Wille mir meine Muster bewusst zu machen. Und der springt immer wieder an, wie ein schnurrender Motor der die Scheinwerfer aufleuchten lässt.
Der Wille sitzt nach Rudolf Steiner in den Gliedmaßen, tief im Unterbewussten. Und der kommt mir jetzt entgegen! Durch Rudolf Steiner habe ich auch gelernt, dass das Scheitern essenziell zum Leben dazugehört. Scheitern ist Feedback! Wir scheitern uns vorwärts im Leben.
Wir haben den Willen aufzustehen, uns an allem hochzuziehen und aufzurichten, wir haben den Willen zu laufen. Etwas später ist es das Tönen, das zum sprechen werden will. Die Fähigkeit ist damit nicht gegeben, wohl aber ihre Anlage. Und wir sind es selbst die damit üben und üben und scheitern und wieder üben.
32 Jahre später ist es vielleicht der Wille, die eigenen Muster nachzuvollziehen, aus dem Wunsch heraus mehr man selbst zu sein.
Ram Das sagte,
wenn du denkst du bist erleuchtet,
dann verbringe ein Wochenende mit deinen Eltern
Ich denke nicht, dass ich erleuchtet bin, dennoch lebe ich seit 2 Jahren wieder bei und mit meinen Eltern. Wir versuchen immer besser, immer wieder neu und von Vorne eine Erwachsenen WG zu führen. Das bewährende positive an diesem Umstand ist, dass ich meine Muster vor mir ausgespielt sehe, oder vielmehr the Origins meiner Muster.
Und ich sehe, wie diese Muster immer wieder dazu führen, zu scheitern, sich zu missverstehen, sich zu verkrachen – stinke sauern zu sein…
Aber auf wen eigentlich..
Hier setze ich mit Bewusstsein an. Also an dem Gefühl des Gescheitertseins. Ich erlaube es, dazusein. Steige mit dem Fühlen ein in sein Für und Wider, Anfang und Ende. Versuche mich zu erinnern wie es mir vorher ging, derweil ich mich verkrachte, und wie es mir jetzt, danach geht. Und hier mein Zelt aufzuschlagen und, als würde ich einen Sonnenuntergang betrachten, all diese Stationen des Ebenerlebten atmend wahrnehmen. Erst wenn ich ein klares Bild entstehen lassen konnte, von dem was sich da tatsächlich abspielte, mache ich den nächsten Schritt.
Und der ist, mir vorzunehmen, das nächste Mal in dieser Situation, mir einen Atemzug Zeit zu nehmen, wenn geht auch mehr, aber mindestens einen, um in eine Entscheidungsfreiheit zu kommen gegenüber meiner Handlung. Die Frage überhaupt aufkommenzulassen: wie will ich jetzt reagieren? Wie nehme ich mich war? Was ist in diesem Wahrgenommenen, aus dem ich reagieren will und es mir dann doch nochmal überlege?
Bewusstsein – Fühlendes Wahrnehmen – Ergreifen des Willens
Das geht nicht beim ersten Mal gleich gut, bilden wir uns nichts ein. So eine Fähigkeit entsteht nicht über Nacht. Sie entsteht durchs Üben.
Das Üben ist’s, was zählt
Also zusammenfassend: deine Muster sind es die dich Scheitern lassen (und das ist super!). Dein bewusstes Wahrnehmen von dir Selbst und des Momentes sind es, die dich daran wachwerden lassen und durch die freie Tat zu einem selbstverantwortlichen, schöpferischen Menschen machen.